Beschreibung:
Ein alter Putzer wettete, er würde beim Deckeputzen sauber bleiben. Er kam am nächsten Tag mit einem schwarzen Jackett, zog die Decke auf und wirklich – kein Kalkspritzer. Ein Freund und ich mußten ihn mit einem Maurerrucksack voll Streuselschnecken bezahlen. Und ich lernte Decken putzen.
Mit meinem Bauingenieursstudium konnte ich in Dresden auch einen Sachverständigenlehrgang für Holzschutz abschließen. Das war 1991. Unter anderem verschaffte diese Ausbildung mir die Freiheit, mein zweites Studium – Architektur an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee – zu finanzieren. Zeitgleich in die Anfänge des Lehmbaukontors verwickelt, entstand 1993 zusammen mit Simone Haase das Gemeinschaftshaus des Kinderbauernhofes Görlitzer Bahnhof in Berlin-Kreuzberg – heute ein Zeugnis dessen, was Lehm unter extremer Beanspruchung alles aushält. Die beiden Baustoffe Holz und Lehm begleiten mich.
Mit Lehm zu bauen, muß nicht zwingend heißen, langsam zu bauen. Doch mit Lehm zu bauen, kann heißen, das Bauen zu genießen. Als Architekt empfinde ich die Entwicklung fachgerechter Details als eine Herausforderung. Damit will ich für den materialgerechten Einsatz von Lehm und Lehmprodukten sprechen. Das Bauen soll einfach sein und der Bauherr darf mitbauen.